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Erste Schritte als DM: NPCs vorbereiten – Teil 1: Organisation am Papier

NPCs, also Charaktere, die nicht von Spielern gelenkt werden (Non-Player-Characters) unterscheide ich grundsätzlich in zwei Kategorien: Story-Charaktere und Statisten.

Story-Charaktere sind jene NPCs die die Geschichte vorantreiben, etwas zu sagen haben und meistens eigene Ziele verfolgen.

Statisten sind wie der Name schon sagt unbedeutende Personen, die die Szenerie bevölkern und dafür sorgen, dass die Umgebung nicht leer erscheint.

Dabei kommt es gelegentlich vor, dass die Spieler diese Rollen in Eigenregie vertauschen. Aus meinem SC wird ein Statist, weil die Gruppe sich einfach nicht für ihn interessiert. Und ein eigentlich völlig unbedeutender Statist weckt das Interesse der Gruppe, wird plötzlich bedeutend für die Spieler und bringt mich ganz schön ins Schwitzen.

Oder auch nicht.
Denn mit der richtigen Vorbereitung kann einen nichts mehr aus dem Sattel werfen. (Naja, fast nichts).

Also. Wie bereite ich meine Story-Charaktere vor?
Ich möchte mich hier nicht in die Reihen der unendlich vielen „10 Tipps wie sie jeden NPCs richtig vorbereiten“ einreihen. Ich erzähle euch einfach wie es sich für mich „richtig“ anfühlt. Dabei behandelt dieser Beitrag nur die AUFBEREITUNG, damit ich den NPC dann während der Session schnell und übersichtlich bei der Hand habe. Wenn euch interessiert, wie ich vorgehe, wenn ich mir einen NPC ausdenke, dann lest diesen Beitrag von mir:

Erste Schritte als DM: NPCs vorbereiten – Teil 2: Wie erfinde ich einen NPC?

Das Werkzeug:
Ich verwende Google Docs um meine Notizen zu organisieren.

Zuerst hatte ich die NPCs einfach direkt im meinem Skript, auf der Seite wo sie in der Geschichte vorkommen dazu geschrieben. Die Erfahrung hat mich aber gelehrt, dass ich sie dort am seltensten benötige. Daher führe ich sie jetzt auf einem eigenen Blatt, sodass ich sie jederzeit herausholen kann und sie neben meinem Skript griffbereit liegen.

Ich versuche dabei, die wichtigsten Dinge auf einem A4 Blatt unterzubringen:

Für Zauber, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob ich sie in der Hitze des Gefechts noch auswendig kann, habe ich mir dazu kleine Fußnoten dazu gestellt, die die wichtigsten Infos als Erinnerungsstütze anbieten. Es sei angemerkt, dass das meine persönlichen Erinnerungsstützen sind, das kann natürlich jeder anders handhaben.

Wünsche – Das sind seine HEIMLICHEN Wünsche. Dinge die er, wenn er gefragt wird vielleicht gar nicht formulieren kann, die aber tief in ihm sitzen.

Ängste – Jeder fürchtet sich vor etwas. Vielleicht sind es Spinnen, vielleicht zu Versagen, vielleicht ausgelacht oder gedemütigt zu werden, oder etwas persönlicheres, wie nicht rechtzeitig den Untergang der eigenen Familie zu verhindern, oder jemand geliebten zu verlieren.

Triebe – Ein Vampir braucht Blut, ein Werwolf muss sich bei Vollmond verwandeln, ein Kleptomane muss kleine Dingelchen stehlen. Gegen seine Triebe kann man nichts tun, sie übernehmen die Kontrolle. Sollte mein NPC so etwas haben, so steht es hier.

Im Ganzen ergibt das dann folgendes Blatt, das ich zuhilfe nehmen wann immer mein NPC die Bühne betritt:

So habe ich alles auf einen Blick, und kann wenn erforderlich direkt von Dialog in den Kampf und wieder in den Dialog wechseln.

Ebenfalls sehr praktisch ist es, eine Klarsichthülle und einen Non-Permanent Marker zu verwenden. So kann ich auf die Hülle direkt kritzeln, die Initative aufschreiben, die Spellslots ausstreichen und die HP anpassen, ohne den Zettel selbst zu verbrauchen.

Wenn ihr meine Vorlage verwenden wollt, so könnt ihr hier darauf zugreifen:

Google Docs – NPC Vorlage